Projektbesuch bei „Bola pra Frente“ – Teil 2

Projektbesuch bei „Bola pra Frente“ – Teil 2

Heute waren wir erneut bei „Bola pra Frente“ zu Besuch. Dabei konnten wir die Sozialarbeiter und Lehrer bei ihrer Arbeit im Projekt beobachten und sehen, wie viel Spaß die Kinder hier haben. Vor allem bei den sportlichen Aktivitäten konnten wir eine große Begeisterung feststellen. Die Kids lieben ihr „Bola pra Frente“ und deren Mitarbeiter. Die meisten der Kinder und Teenager umarmten zur Begrüßung die einzelnen Mitarbeiter, ehe es dann direkt zur Essensausgabe ging. Heute gab es für alle einen brasilianischen Klassiker in Form von Hühnchen, Reis und schwarzen Bohnen sowie eine Art „Stroganoff“-Soße, worauf sich die ersten Kinder nach dem Schulschluss stürzten.

Später besuchten wir ein weiteres Favela, welches vor allem von großer Armut, dafür von weniger Drogenhandel, geprägt ist. Hier leben die Menschen direkt unter zwei riesigen Brücken, welche als Hauptverkehrsstraßen in Rio de Janeiro genutzt werden. In direkter Nähe zum Favela sind mehrere Bahngleise, an denen täglich etliche Züge genau dort vorbei fahren, wo diese Menschen leben. Viele von ihnen hausen dabei sogar ohne ein festes Dach über dem Kopf zu haben, was bei großen Regengüssen, die in Rio nicht selten sind, erhebliche Schäden anrichtet. In diesem Favela fehlt es an jeglicher Infrastuktur. Jorginho erklärte uns beim Rundgang, dass diese Menschen normalerweise gar nicht unter einer Brücke wohnen dürften. Die Regierung verbietet das normalerweise, da eine Gefahr durch Autounfälle auf der Brücke besteht und eine allgemeine nicht lebenswerte Situation dort gegeben ist. Jorginho kämpft gemeinsam mit Bola pra Frente bei den zuständigen Politikern, um eine Verbesserung dieser Bedingungen. So sollen in naher Zukunft gepflasterte Straßen in diesem Favela als erster Anfang entstehen.

Nach den schockierenden Eindrücken in dieser Region von Rio de Janeiro führte uns unser Guide Mineiro in eines der riesigen Hochhäuser, welche rund um das „Bola pra Frente“-Projekt stehen. Auf mehreren Etagen gibt es unzählige an kleinen Wohnungen, welche für 50.000 Real, sprich ca. 13.000 EUR gekauft werden können. Für viele Einwohner ist das schon ein echtes Vermögen und kaum finanzierbar. Die meisten Menschen in der Region rund um das Projekt leben von nicht mehr als 250 bis 350 EUR monatlich, erklärt uns Mineiro. Jorginho zeigte uns die Wohnung, in der er früher wohnte und aufgewachsen ist. Er erklärte uns, dass er immer mitgeholfen hat beim Geld verdienen und als Kind schon das Hochhaus geputzt hat, um so ein paar Real für seine Familie einnehmen zu können. Von diesem Hochhaus aus kann man direkt auf das „Bola pra Frente“- Projekt schauen. Jorginho erzählte uns weiter, dass es immer seine große Vision war eines Tages als Fußballer durchzustarten und dann seiner Community mit einem solchen Kinderprojekt zu helfen. Dieser Traum ist nun schon seit mehr als 15 Jahren Realität und das Projekt ist ein großer Segen für alle Menschen. Jorginho ist nach wie vor einer von ihnen, der regelmäßig seine alten Kumpels aus Kindertagen besucht. So trafen wir auch einen alten Bekannten, welcher auf einem der Flure Süßigkeiten verkaufte. Über seinem kleinen Verkaufsstand hing ein Plakat von einem jungen Mädchen mit Kopftuch. Er erklärte uns, dass er die Süßigkeiten für seine krebskranke Tochter verkauft, welche vor kurzem erst operiert worden ist. Sie hat die OP gut überstanden und er hofft, dass sie wieder ganz gesund wird. Mit dem Geld aus dem Verkauf will er ihr die bestmögliche Unterstützung sichern. Mineiro erklärte uns, dass dieses Mädchen auch regelmäßig ins Projekt kam und nun alle hoffen, dass sie es schafft. Anschließend kaufte Jorginho noch einige Süßigkeiten bei seinem alten Freund und ließ noch eine persönliche Widmung für das kranke Mädchen da, als der Vater des Mädchens weitererzählte, dass es nicht immer leicht hier ist, da seine zweite Tochter nach einer Virusinfektion taub ist. Er will aber weiter für seine Familie kämpfen. Auch das zeichnet die Leute in dieser Region aus. Viele von ihnen probieren, das Beste aus der Situation zu machen.

Solche Momente zeigen uns immer wieder, wie gut es uns in Deutschland geht. Gerade in schwierigen Zeiten, wo viele von uns unzufrieden mit der aktuellen Politik und den Entwicklungen im Land sind, müssen wir dennoch resultieren, dass es vielen vielen Menschen auf dieser Erde noch viel schlechter geht.
Der Projektbesuch neigt sich mit dem morgigen Rückflug dem Ende entgegen und er lässt uns erneut erkennen, wie wichtig dieses Projekt für uns als STARS4KIDS ist. Wir sind fest mit diesen Menschen verbunden und möchten auch weiterhin möglichst viele Einnahmen für diese Kinder und Jugendlichen spenden, die durch „Bola pra Frente“ nicht nur Spaß und Freunde gewinnen, sondern vor allem Hoffnung erhalten, eines Tages aus diesen verarmten Gegenden herauszukommen.
Wenn ihr mithelfen wollt, könnt ihr das gerne mit einer Spende tun. Alle Spenden kommen zu 100 % vor Ort an und helfen dabei, eine solche tolle soziale Arbeit auch in der Zukunft zu sichern. Eure Spende könnt ihr ganz bequem online über den folgenden Link: https://www.stars4kids.org/spendefuerbola/ abgeben. Vielen Dank für eure Hilfe!

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